Seit dem Jahr 2015 gibt es das Team André. Doch wie entstand eigentlich die Idee zur Gründung dieses besonderen Teams für Sportlerinnen und Sportler mit und ohne Handicap?
Hier dürfen wir weitere fünf Jahre zurückblicken. Im Jahr 2010 absolvierte der damals 25-jährige Attendorner André Hoberg ein zweimonatiges Praktikum bei der Stadtverwaltung im Rathaus seiner Heimatstadt. Zuvor hatten sich Andrés Arbeitgeber - die Werthmann-Werkstätten – und der damalige Bürgermeister Wolfgang Hilleke vertraglich auf eine Tätigkeit Andrés an der Telefonzentrale und weiteren Helfertätigkeiten im Rathaus verständigt. Schöne Randnotiz: Wolfgang Hilleke ist seit einigen Jahren selbst aktives Mitglied im Team André.
Während des Praktikums trafen dann auch Tom Kleine und André Hoberg aufeinander. „Wir beide kannten uns schon vorher. Allerdings eher flüchtig, obwohl wir fast Nachbarn waren. Aber irgendwie konnte der eine mit dem anderen bis dahin nicht viel anfangen“, muss Tom Kleine heute schmunzeln. Denn während des Praktikums entwickelte sich eine Freundschaft zwischen den beiden, die in der Gründung des Team Andrés gipfelte.
Doch bis dahin sollten noch fünf weitere Jahre vergehen. Doch wie kam es denn nun zur Gründung des Teams?
Tom Kleine erinnert sich gerne zurück: „Wir haben während Andrés Praktikum bei uns im Rathaus unsere persönlichen Wettrennen über die Rathaus-Flure veranstaltet. Vom Aufzug bis zu meinem Büro! Immer im Kampf gegen die Uhr. Schon da hab ich gemerkt, wie sportlich André ist.“
André Hoberg ergänzt: „Vom ersten Moment an waren Tom und ich ein gutes Team. Ich im Rolli und Tom als Schieber! Das war ein großer Spaß.“
„Zumindest für uns“, wirft Tom Kleine lachend ein. „Meine Kolleginnen und Kollegen, die uns jeden Morgen auf den Rathausfluren aus dem Weg springen mussten, fanden das vielleicht nicht so witzig wie wir…“
Die beiden kamen ins Plaudern über Gott und die Welt und den Sport, den André trotz seines Handicaps aufgrund einer von Geburt an schweren spastischen Diparese, verbunden mit beidseitigen Fuß-Fehlstellungen und einem Beckenschiefstand, Zeit seines Lebens gut und gerne ausgeübt hat. Rollstuhl-Basketball in Olpe und Schwimmen in Plettenberg standen in seiner Vita, bevor er Tom eines Tages seinen großen Wunsch mitteilte: „Ich möchte einmal am Citylauf in Attendorn teilnehmen!“
Gesagt, getan. Zwar gingen zunächst fünf weitere Jahre ins Land, doch dann war es endlich soweit.
„Als wir dem TV Attendorn Andrés Wunsch mitteilten, am Citylauf 2015 teilzunehmen, stießen wir auf offene Ohren. Für den TV Attendorn war die Teilnahme eines Handbikers am Citylauf ja auch Neuland. Dennoch war es für den Verein absolut kein Thema, André nicht starten zu lassen.“
Und so endeten die ersten Trainingsläufe auf den Fluren des Attendorner Rathauses im Jahr 2010 fünf Jahre später an der Startlinie des Attendorner Citylaufes.
Das Team André war geboren!
Praktikum bei der Stadverwaltung Attendorn im Jahr 2010. Hinten von links: Günter Rotthoff, Dirk Schürmann (beide Werthmann-Werkstätten), Rita Köster und Martin Vollmert (beide Stadtverwaltung Attendorn). Vorne von links: André Hoberg und der damalige Bürgermeister Wolfgang Hilleke.